Buchtipp

 

Colin Hadler
Seven ways to tell a lie

Und wieder gleich vorneweg: sehr spannend und gut lesbar, obwohl Hadler die Klasse einer Poznanski nicht erreicht, obwohl er – wie so viele – zum Schluss erst zur Höchstform aufläuft, aber doch dabei zu sehr im platten amerikanischen „schwarz-weiß“ bzw. „gut-böse“ hängen bleibt.
Es geht gleich mit einem spannenden, den Tod von 7 Menschen erwarten lassenden Ereignis, los. Doch gleich im nächsten Kapitel schwenkt der Autor in die Erzähl-Ebene des Protagonisten um.
Es folgen Kapitel auf Kapitel mit immer spannungssteigenderen Elementen und neuen Ideen, aus dem Leben mit und dem Aufkommen immer neuer Deepfakes, die das Leben der 7 jungen Menschen einer amerikanischen Kleinstadt irgendwo in den USA nachhaltig beeinflussen.
Fürchterlich echt beschrieben sind die psychischen und physischen Folgen von brutalen Fälschungen und die unglaubliche Reaktion des sozialen Umfeldes darauf.
Das sind Lehrbeispiele für manch‘ kaputte Gesellschaften, wie es sie überall auf der Welt gibt, und Aufrufe, sich nicht unkritisch der KI hinzugeben.
Der Schluss wird – eingangs schon angedeutet – rasant und schlüssig dem Ende zugeführt, für mich allerdings zu sehr auf der Grundlage vereinfachter und teilweise nicht aus dem vorhergehenden Kontext zu erschließenden Geschehnisse, Geschehnisse, die auch aus amerikanischen Krimi-Soaps oder Katastrophenfilmen mit einfachen Plots entlehnt sein können.
Trotzdem: lesbar und belehrend warnend.

Volker Taube



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